Borussia Dortmund gibt sich im Fall Ousmane Dembélé also knallhart: Der wechselwillige Franzose bleibt bis auf Weiteres vom Training und Spielbetrieb suspendiert. Es ist eine ebenso konsequente wie richtige Entscheidung, die Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Trainer Peter Bosz gemeinsam getroffen haben.
Kein Klub der Welt darf es tolerieren, wenn ein Spieler derart plump versucht, aus einem langfristigen Vertrag herauszukommen, wie es der 20-Jährige getan hat: einfach nicht zum Training erscheinen und jeden Kontakt zu den Mitarbeitern des Klubs zu verweigern. Denn das wäre geradezu eine Einladung an alle Spieler, die künftig wechseln wollen, es ganz genauso zu machen.
Dembélé hat vor einem Jahr einen Fünfjahresvertrag ohne Ausstiegsklausel beim BVB unterschrieben, er hat dies aus freien Stücken getan. Wenn er nun aus diesem Vertrag heraus will, gibt es nur einen gangbaren Weg. Er oder seine Berater müssen die Bosse des FC Barcelona überzeugen, auf die Dortmunder Forderungen einzugehen, anstatt derart kindische Aktionen zu inszenieren. Dann und nur dann kann sich der BVB erlauben, ihn ziehen zu lassen – alles Andere würde als einknicken gewertet.
Sollte allerdings kein verbessertes Angebot kommen, hätten sich beide Seiten in eine verzwickte Lage manövriert. Denn dass Dembélé und der BVB nach dem Getöse der vergangenen Tage noch einmal zu einer vernünftigen Zusammenarbeit finden, erscheint schwer denkbar. Der Wirbel um das Thema wird also weitergehen. Mit der Suspendierung hat der Klub dafür gesorgt, dass die Mannschaft von dem Trubel einigermaßen unbehelligt bleibt und sich so gut es geht auf den Bundesliga-Auftakt beim VfL Wolfsburg vorbereiten kann.
Für eine schnelle und saubere Klärung des Falls aber können nur die Bosse des FC Barcelona sorgen.